09.10.2007 Übung mit Feuerwehr Hechtsheim
Gemeinsame Übung mit der Feuerwehr Hechtsheim
In einem abrissreifen Gebäude treffen sich Jugendliche, die neben reichlich Alkohol auch Drogen konsumieren. Aus ungeklärter Ursache kommt es zu einer Verpuffung mit Folgebrand. Dies war die Ausgangssituation, als gegen 19.15 Uhr Alarm für die Feuerwehr Hechtsheim ausgelöst wurde. Das ersteintreffende Fahrzeug fand ein reichlich verqualmtes Gebäude vor, zunächst waren lediglich zwei Verletzte aufzufinden. Die Kollegen des MHD, die bei dieser Übung den Rettungsdienst stellten, übernahmen die Patienten, die von der Party und vermutlich 15 Beteiligten berichteten. Daraufhin erfolgte eine umfangreiche Nachalarmierung von Seiten der Übungsleitstelle.
Neben einem KTW und einem NEF des Rettungsdienstes wurde die SEG SAN in Marsch gesetzt, der alsbald die SEG B folgte. In einem von der Einsatzstelle abgelegenen Hof wurde nach erster Erkundung durch den SEG-Führer der Behandlunsplatz eingerichtet und beleuchtet. Hierhin wurden die Patienten, die wegen der erheblichen Verqualmung nur schwer auffindbar waren und zum Teil über die Drehleiter gerettet werden mussten, verbracht. Nach Registrierung und notärztlicher Sichtung folgte die Behandlung. Die Kollegen der SEG B nahmen sich der leichter Verletzten sowie der Betroffenen an. Ein Feuerwehrmann, der unter Atemschutz eingesetzt war, mußte ebenfalls behandelt werden. In enger Abstimmung zwischen der Feuerwehr und den SEGn konnte nach einer halben Stunde die vollständige Rettung der Feiernden festgestellt werden. Diese wiesen zum Teil erhebliche Verbrennungen, Rauchgasintoxikationen und knöcherne Traumata auf. Nebenbei war ein nicht zu unterschätzender Alkoholisierungsgrad festzustellen. Die Verletzungsmuster machten eine Verteilung auch in entfernte Kliniken erforderlich, hierzu wurden fiktiv auch vier Hubschrauber eingesetzt. Freiwerdende Kräfte der SEG B suchten abschliessend die Umgebung nach möglicherweise umherirrenden Patienten ab.
Innerhalb einer dreiviertel Stunde wurden somit 17 zum Teil schwer Verletzte gesichtet, behandelt und transportiert. Zwei letale Verläufe waren festzustellen.
Nach einem anfänglichen Versorgungsengpass, der durch den notwendigen Aufbau des Behandlungsplatzes bei gleichzeitigem Eintreffen der Patienten bedingt war, konnten sehr schnell die erforderlichen Strukturen geschaffen werden. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Einheiten muss auch organisationsübergreifend als vorbildlich bezeichnet werden. Dennoch liegt der Einsatzerfolg an der Motivation und der hervorragenden Ausbildung der eingesetzten Helferinnen und Helfer aller beteiligten Einheiten. Kleinere Problemen ergaben sich wie so häufig an den Schnittstellen. Hier sollte eine intensivere Zusammenarbeit zwischen den an der Einsatzeinheit beteiligten Einheiten geübt werden.
Erfreulich ist jedoch, daß trotz der noch jungen Zusammenarbeit der Einsatzeinheit dieser Übungseinsatz überwiegend problemlos zu bewältigen war. Dies zeigt, daß das grundsätzliche System der Einheit funktioniert, es muss nur noch etwas weiter ausgebaut werden.
Beteiligte Einheiten:
FF Hechtsheim 27 Helfer 2 Löschfahrzeuge, 2 Rüst- und Gerätewagen
BF Mainz 2 Helfer 1 Drehleiter
MHD 6 Helfer 1 MTW, 1 KTW, 1 RTW
SEG B Bereitschaft Gonsenheim 6 Helfer 1 MTW
Bereitschaft Mainz 9 Helfer 1 MTW, 1 GW
Bereitschaft Marienborn 4 Helfer 1 MTW
SEG SAN Bereitschaft Hechtsheim 11 Helfer 1 MTW, 1 KTW4,
1 MZF, 1 RTW
Bericht: Martin Weber SEG-SAN
Bilder : A.Stolz